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Ein Halbjahr Schulleiter der GDS1 – Fragen an Herrn Patermann

  1. Ein Halbjahr im Amt ist vorbei. Haben Sie sich gut eingelebt?

Ja sehr! Vom ersten Tag an komme ich sehr gerne hierher an die GDS1. Das Team hat mich gut ankommen lassen und ich konnte schnell Teil des gut eingespielten Teams werden. Die Phase des Kennenlernens in einem großen Kollegium wie an unserer Schule ist nach einem halben Jahr freilich noch nicht abgeschlossen. Es ergaben sich bereits viele Gesprächsanlässe. Sehr schön finde ich es, dass unsere Personalratsmitglieder nach Gesamtlehrerkonferenzen geselliges Beisammensein sowie im vergangenen Oktober einen Wanderausflug in den Schönbuch organisiert haben. Diese Gelegenheiten oder auch Veranstaltungen innerhalb der Abteilungen ermöglichten Begegnungen auch über Dienstliches hinaus.

  1. Welche Höhepunkte gab es seit Ihrer Amtseinführung?

Da mein Einstieg in den letzten 4 Wochen des Schuljahres 2021/2022 fiel, hatte ich gleich zu Beginn eine ganze Reihe besonderer und schöner Ereignisse. Gleich in der ersten Woche fanden die mündlichen Abiturprüfungen statt. Höhepunkte waren dann auch die Übergabe der Abschlusszeugnisse und -urkunden an die Absolventen der Fachschule für Technik mit Preisübergabe an die Jahrgangsbesten sowie die große Feier zum fünfzigjährigen Bestehen des Technischen Gymnasiums.

Sehr beeindruckt hat mich nach den Sommerferien aber auch der Start in das neue Schuljahr. Quasi in letzter Minute gelang es, in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium Stuttgart, zusätzliche Lehrkräfte zu gewinnen und Lücken in der Unterrichtsversorgung zu schließen. Aus verschiedenen Gründen gibt es dabei in kurzer Zeit verwaltungsseitig immer zahlreiche Probleme zu lösen. Ich bin ingesamt begeistert, wie das Team der GDS1 alle Herausforderungen konstruktiv und kooperativ zu lösen im Stande ist.

  1. Welche sind Ihre wichtigsten Themen als Schulleiter, welche die Schule vermutlich prägen werden?

Für wichtig erachte ich, Themen der nachhaltigen Entwicklung an der Schule deutlich zu machen. Es geht dabei neben Umweltthemen um viele weitere Aspekte, welche zur Zukunftsfähigkeit der jungen Generation beitragen. Mit dem OECD Lernkompass 2023 bietet sich ein interessantes Rahmenkonzept an. Ein weiteres großes Thema ist das Lehren und Lernen im Zeitalter der Digitalität. Durch den Unterricht mit Tablets und die Erfahrungen mit Ansätzen von Bring-Your-Own-Device gibt es an unserer Schule bereits fundierte Erfahrungen, die laufend weiterentwickelt werden. Zu erwarten sind Unterrichtstechnologien, die künstliche Intelligenz einbeziehen, z. B. für individualisiertes Lernen und Feedback zum Lernfortschritt. Ich bin bei diesen Themen auch selbst sehr neugierig, wie wir das umsetzen werden. Die Schulaufsicht beauftragt uns mit der Entwicklung und Umsetzung eines Konzepts der datengestützten Schul- und Unterrichtsentwicklung. Wir bereiten uns schon darauf vor.

  1. Welche sind die größten Herausforderungen für die Schule in den nächsten Jahren?

Im kommenden Schuljahr starten wir an der GDS1 mit dem Unterricht im Bildungsgang Ausbildungsvorbereitung dual, kurz AVdual. Dies erfordert beispielsweise die Ausweitung selbstgesteuerten Lernens in fachlichen sowie überfachlichen Kompetenzbereichen, die Einführung bzw. Entwicklung niveaudifferenzierter Unterrichtsmaterialien und neue Kooperationsformen mit den zukünftigen Praktikumsbetrieben der betreffenden Schülerinnen und Schüler.

Eine Herausforderung ist die Lehrkräftegewinnung. Einerseits stehen in Baden-Württemberg verschiedenste Sonderwege in das berufliche Lehramt offen, andererseits konkurrieren wir als technisches Schulzentrum vor allem um die stark umworbenen Fachkräfte mit Studienabschlüssen in MINT-Fächern. Hier müssen wir neben den Bemühungen der Kultusverwaltung auch als Schule verstärkt Sorge dafür tragen, dass geeignete Personen unsere Schule als attraktive Karriereoption erkennen.

  1. Worauf freuen Sie sich besonders in der kommenden Zeit?

Ich freue mich darauf, mein erstes Jahr als Schulleiter an der GDS1 und damit einen kompletten Jahreszyklus erfolgreich abzuschließen. Mit zunehmender Routine im Amt werde ich die vorhandenen Gestaltungsspielräume im Team gemeinsam bestmöglich nutzen.

  1. Was sind die Stärken der Schule?

Bei den Kolleginnen und Kollegen gibt es eine hohe Identifikation mit der Schule. Auch bei den Schülerinnen und Schülern und bei den Ehemaligen nehme ich das wahr. Zur Stärke der GDS1 trägt natürlich auch das vielseitige Angebot an Bildungsgängen bei, welches Abschlüsse bis Niveaustufe 6 des deutschen und des europäischen Qualifikationsrahmens ermöglicht sowie gut ausgestattete Arbeits- und Unterrichtsräume. Durch den abteilungsübergreifenden Einsatz der Lehrkräfte kommt die vielseitige Infrastruktur unserer Schule optimal zum Einsatz und es kann ein herausragendes Förderkonzept angeboten werden. Das Schulleben an der GDS1 profitiert ganz besonders vom unermüdlichen Einsatz der vielen Kolleginnen und Kollegen für die zahllosen Aktionen und Initiativen, die über den Lehrplan weit hinausgehen. Wir unterstützen aus dem Schulleitungskreis nach Kräften. Der Dank gilt hier aber den Kolleginnen und Kollegen, durch die vieles überhaupt erst realisierbar wird. Ein Blick auf die Schulwebsite unter Aktuelles ermöglicht einen Eindruck von der Vielfalt des Angebots.

  1. Worauf legen Sie in der Zusammenarbeit mit dem Kollegium besonderen Wert?

Die pädagogische Arbeit in einer so vielseitigen Organisation wie unserer Schule ist vor allem dann erfolgreich, wenn jeder seine Leistung und Ideen einbringt und gegenseitige Unterstützung selbstverständlich ist. Die Rolle als Schulleiter verstehe ich so, mich jederzeit für die bestmöglichen Voraussetzungen einzusetzen. Ich lege viel Wert auf wertschätzenden und respektvollen Umgang miteinander. Zugleich ist Offenheit im Umgang miteinander wichtig, so dass persönliche und institutionelle Weiterentwicklung optimal möglich ist. Soweit es die Termine ermöglichen, halte ich meine Türe für das Kollegium geöffnet und stehe durch flexible Sprechzeiten mit Rat und Tat zur Verfügung.

  1. Beschreiben Sie Ihre Vision für die GDS1 im Jahr 2030.

Berufliche Schulen müssen sich permanent an neue Anforderungen der Arbeitswelt und des gesellschaftlichen Wandels anpassen. Wir befinden uns in einem gigantischen Transformationsprozess. Ich denke dabei an die Digitalisierung, Dekarbonisierung und die veränderte Weltpolitik. Pädagogik, technische Infrastruktur und Digitalisierung unserer Schule müssen diesen Entwicklungen permanent Schritt halten.

Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten Jahren digitale Technologien mit künstlicher Intelligenz einführen werden, womit wir die individuelle Förderung unserer Schülerinnen und Schüler weiter intensivieren können. Solche Möglichkeiten werden wir neben der Förderung beruflicher und handwerklicher Kompetenzen in bewährter Weise nutzen.

Bis zum Jahr 2030 haben wir durch die Einführung von AVdual viele Erfahrungen mit dem neuartigen Förderkonzept gesammelt, für die mit dem Schulversuch der Rahmen und die nötigen Ressourcen gegeben sind. So werden etwa die vorgesehenen Team- und Lernfördergespräche sowie ein Ganztageskonzept neue Kooperationsformen unter den Lehrkräften etablieren, was sich schulweit auswirkt.

Der Bedarf an hochwertiger handwerklicher und industrieller Facharbeit wird ungebrochen hoch sein. Die Wertschätzung gegenüber qualitativ hochwertiger Facharbeit wird in den nächsten Jahren weiter zunehmen. Zusammen mit den Partnern in der dualen Ausbildung gestalten wir den Wandel in sämtlichen an der GDS1 angesiedelten Ausbildungsberufen.

Durch Akkreditierung im Erasmus-Programm der Europäischen Union soll die Mobilität in Europa für Schülerinnen und Schüler sowie für Lehrkräfte in möglichst vielen Bildungsgängen unserer Schule interkulturelle berufsbezogene Erfahrungen unkompliziert ermöglichen.

Gottlieb-Daimler-Schule 1

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